DreiFürEins

DreiFürEins – Hilfen aus einer Hand – ein innovatives und zukunftweisendes Projekt für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt.

Einzelne Kinder und Jugendliche brauchen zeitweise mehr Unterstützung als andere, um sich gesund zu entwickeln und in der Schule erfolgreich zu sein.

Das bundesweit auf Interesse stoßende Projekt “DreiFürEins” wird durch den Innovationsfonds gefördert und hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Unterstützungsstrukturen und niedrigschwellige Versorgungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie deren Sorgeberechtigten zu schaffen. Dadurch werden Probleme früh erkannt und niedrigschwellig Hilfen angeboten, damit sich Kinder und Jugendliche gesund entwickeln und an Bildung erfolgreich teilnehmen können.

Damit dies gelingt, arbeiten zwei Hamburger Kinder- und Jugendpsychiatrien mit vier Regionalen Bildungs-, Beratungs und Therapiezentren (ReBBZ+T) sowie der Jugendhilfe eng zusammen. Durch die neuartige Zusammenarbeit sowie die Unterstützung der Krankenkassen ist es erstmals möglich, gemeinsame und zusammenwirkende Hilfen an einem Ort anzubieten und Unterstützungs- und Therapieangebote an einem Ort stattfinden zu lassen. Durch dieses niedrigschwellige Angebot unterstützen wir Kinder und Jugendliche in ihrer gesamten psychosozialen Entwicklung. Beteiligt an diesem Projekt sind die ReBBZ+T Altona, Altona-West, Bergedorf und Wandsbek- Süd. Alle anderen ReBBZ sind in der wissenschaftlichen Begleitung als sogenannte Kontrollgruppe miteinbezogen.

Wie wichtig gerade ein solches Projekt während der Corona-Pandemie ist, zeigt u.a. die KIGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2018. Demnach waren vor Beginn der Corona-Pandemie bis zu 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen psychisch auffällig. In der COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf wird sogar von einer Zunahme von subjektiv wahrgenommener Symptomatik ausgegangen – von bis zu 20 auf 30 Prozent.

Wo setzt das Pilotprojekt in der Praxis an? 

Gibt es bei Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Unterstützungs- und Therapiebedarf, findet ein Erstgespräch und in Folge sehr zeitnah eine interdisziplinäre Diagnostik vor Ort in einem der teilnehmenden ReBBZ+T statt. Der Zugang wird wie üblich über das ReBBZ+T geregelt. Es wird eruiert ob im Einzelfall feststellbare Belastungen  vorliegen die so umfassend sind, dass die Teilhabe an Bildung erschwert und eine Behandlung sinnvoll ist. Auf dieser Grundlage ermitteln die klinischen Fachkräfte den Therapiebedarf und die schulischen Fachkräfte und die Jugendhilfe in direkter enger Kooperation den weiteren Unterstützungsbedarf. Wenn ein Therapiebedarf besteht, erhalten Kinder und Jugendliche vor Ort in den ReBBZ+T eine kinder- und jugendpsychiatrische und -psychotherapeutische Behandlung der Institutsambulanzen der Kliniken. Das können einzel- und gruppentherapeutische Angebote wie beispielsweise Kunst- und Musiktherapie sein.

Konsortialpartner im Projekt DreiFürEins sind neben der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), die Abteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik (KJPPP) des Asklepios Klinikums Hamburg-Harburg und des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift gGmbH. Für die Evaluation sind die Universität Oldenburg sowie die Universität Erlangen-Nürnberg zuständig. Als Krankenkassen sind die Techniker Krankenkasse (TK), die AOK Rheinland/Hamburg, die BARMER, die DAK-Gesundheit, die Mobil Krankenkasse, die IKK classic sowie die KNAPPSCHAFT beteiligt. Konsortialführerin im Projekt ist die TK.